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Wichtige Hinweise für die Montage

Jedes Brillensystem hat seine Besonderheiten. Wir bitten Sie daher, sich einen Moment Zeit zu nehmen und unsere Montagetipps zu lesen, damit die Arbeit mit und an unseren Brillen eine mühelose Sache für Sie wird.

Gerillt und Facettiert

 Die in unseren Brillen eingesetzten, also mitgelieferten Demolinsen dienen zugleich als perfekte Schablone. Da unsere Polyamidfronten sehr leicht und filigran und daher auch etwas biegsam sind, ist es besser die Stützgläser als Form zu tracen. Bitte immer die mitgelieferten Gläser als Referenz verwenden, denn sie sind speziell auf die Abmessungen der jeweiligen Front abgestimmt.

Es ist wichtig, auf eine korrekte Einhaltung der Abmessungen zu achten, bei beiden Systemen, der Nut für eine klassische Spitzfacette und dem Steg/T-Rim für gerillte Gläser (*gilt nur noch für einige Modelle der ersten Kollektion) dürfen die Abmessungen nicht signifikant überschritten werden. Polyamid schwindet nicht, wie zum Beispiel Acetat, daher raten wir davon ab, die Gläser sicherheitshalber etwas grösser einzuschleifen.

Die Nutentiefe bei den Spitzfacettenvarianten beträgt standardmässige 0,6mm. Bei der Variante mit der Rille wird eine Tiefe der Rillung von 0,6mm empfohlen, die Breite der Glasnut sollte nicht unter 0,8mm liegen.

Über die Jahre hinweg haben wir unsere Bestiary-Kollektion komplett auf Spitzfacette umgestellt. In der Kommunikation mit uns daher immer mitteilen, um welche Art der Brille es sich handelt.

Das Einsetzen der Gläser

Das Einsetzen der Gläser erfolgt bei unseren Brillen ganz ohne Werkzeuge.

Unsere Fronten wurden so gestaltet, dass man die besten Ergebnisse mit relativ flachen Kurven zwischen BASE 2 und BASE 4 erreicht, Polyamid ist recht flexibel und die voreingestellte Krümmung von 3,5 passt sich gewissermassen automatisch an.

Das Einsetzen der Gläser erfolgt frontal, ein übermässiges Erwärmen der Front, wie dies bisweilen bei Acetat gehandhabt wird, ist hier nicht erforderlich, allerdings erleichtert es das Einsetzen ungemein. Anders als Acetat ist Polyamid nicht so empfindlich gegen höhere Temperaturen. Unmässiges Erhitzen führt allerdings nicht dazu, dass das Material so dehnbar wird (im Gegensatz zu Acetat), dass man eine übergrosse Scheibe einsetzen könnte. Wir raten deutlich davon ab, von der vorgegebenen Grösse abzuweichen.

Es gilt wie für die meisten handelsüblichen Kunststoffe: niemals an einer winterkalten Front arbeiten.

Wir empfehlen immer mit der oberen äusseren Ecke [ 1 ] der Brillenform zu beginnen, es ist dann sehr einfach, das Glas lateral nach unten [ 2 ] einzuschieben.

Danach am oberen Rand [ 3 ] entlang das Glas in Richtung Nasensteg einfügen (bis in etwa zur Brücke).

Es gibt einen guten Grund für unsere Empfehlung: aus Gründen der Anatomie folgt der Bereich entlang der Nasenkontur bei den unterschiedlichsten Modellen ganz unabhängig von der gestalteten Aussenkontur einer gerundeten länglichen Kurve, daher verteilen sich die Kräfte beim Einsetzen an dieser Stelle gleichmässig und das Glas gleitet ohne übermässigen Druck oder Torsion in die Facette (oder auf den Steg des T-Rims).

 

Bitte niemals versuchen das Glas über eine Ecke (egal welche) einzudrücken! Bitte immer über die natürliche Länge der Nasenkontour [ 4 ]: Die Kräfteverteilung ist so am gleichmässigsten. Wenn die Grösse der Scheibe eingehalten wird, ist das Einsetzen ein Kinderspiel und das Glas sitzt danach bombensicher in der Front.

 

Inklination und Winkelveränderung

An dieser Stelle möchten wir uns über das Thema Inklination und die Änderung des Anstellwinkels äussern, weil wir glauben, dass zuweilen unterschiedliche Dinge angesprochen werden.

Die Frage ‘Sind eure Brillen inklinierbar‘ können wir zwar mit ja beantworten, aber wir denken, dass damit eher die Anpassbarkeit, also die nachträgliche Veränderung des Anstellwinkels gemeint sein wird.

 

Im Allgemeinen haben Brillen einen vom Hersteller vorgegebenen Inklinationswinkel, so auch bei uns: wir bestimmen den Winkel über die Positionierung des Bügels an der Front, so dass dieser von Modell zu Modell verschieden sein kann (der durchschnittliche Winkel entspricht etwa 9° zur Senkrechten). Auf diese Weise erreichen wir eine gute Grundpositionierung der Brille im Gesicht.

Manchmal ist es notwendig, aus anatomischen Gründen Änderungen am Anstellwinkel vorzunehmen.

Unsere Fronten lassen sich einfach erwärmen, das Material wird dabei aber nicht komplett weich, wie das zum Beispiel bei Acetat der Fall ist; es wird einfach geschmeidiger beim Umformungsprozess.

 

Wie geht das am einfachsten? Zunächst erwärmt man den Bereich mit dem Gelenkblock: langsam und mit etwas Geduld, denn mann sollte dem Material die Möglichkeit geben, die Wärme gleichmässig zu verteilen. Einfach kurz warten, nicht abkühlen lassen, dann wieder kurz erwärmen (3-4 mal).

Nun mit der einen Hand sicher die Front festhalten (mit den Demolinsen), mit der anderen Hand (Daumen und Zeigefinger flach halten) den Gelenkblock mit pulsierenden (aber nicht ruckartigen) Bewegungen in die gewünschte Richtung biegen. Man kann auch eine kunststoffummantelte Zange nehmen, hauptsache man hat beim Biegen ausreichend Gefühl und Kontrolle.

Das funktioniert übrigens gut in beide Richtungen. Auch wenn es nicht unbedingt erforderlich ist, man kann die Brille nach dem Anpassen auch mit Wasser abkühlen, wie man das beim Anpassen von Horn her kennt, das Material hält das auf jeden Fall gut aus.

Prinzipiell kann man auch den Titanbügel auch im vorderen Bereich (also nur das Metall) verformen, aber wir raten davon ab. Direkt im hinteren Bereich des Ohrs lässt sich allerdings eine zusätzliche Biegung sehr gut verstecken.

 

NEON Nasenpads

Bei den Halterungen unserer Nasenpads haben wir uns ganz bewusst gegen eine Variante mit Metallarmen entschieden. Das mag bei einer eher kräftigen und dickwandigen Kollektion ästhetisch und technisch funktionieren, aber unsere Brillen sind minimalistisch schlank und filigran und bieten hohe Anpassbarkeit auf eine etwas andere Weise.

Der Öffnungswinkel unserer Brillen folgt eher dem südeuropäischen Winkel (Manche Kollegen nennen das die Mikli-Nase Abb.1). Zuweilen kann es sein, dass die engere Rodenstockform etwas besser sitzt, dann empfiehlt es sich, die Ösen für die Pads zu erwärmen und in die gewünsche Richtung nach Innen zu verformen (Abb. 2).

 

WICHTIG: Immer die ganze Öse biegen, also auch am Übergang in den Rahmen (gestrichelte Linie in Abbildung). Nasenseitig (also Aussen) folgt der Halter dem Winkel der Aussenkontur, aber auf der Innenseite kann man deutlich den Übergang in den Rahmen sehen. Hier immer auch den unteren Rand der Öse mitbewegen (siehe gestrichelte Linie in Abb. 1–3).

Für geringfügige Änderungen kann man den voreingestellten Öffnungswinkel der Polyamid-Ösen wirklich leicht von Hand (hier am besten mit den Silikonpads) erreichen. Bei stärkeren Korrekturen bitte mit einer kunststoffummantelten Zange anpassen (hier am besten ohne die Pads, das Erwärmen der Partie hilft in jedem Fall, siehe Inklination).

 

Sollte das Anpassen des Anstellwinkels der Nasenpads noch nicht zum erwünschten Ergebnis geführt haben, weil z.B die Weite des Nasenstegs noch nicht perfekt passt, dann kann man auch zusätzlich mit unseren unterschiedlichen Nasenpads die Passform der Brille optimieren: die verschiedenen Dicken (1,15 , 2,0 und 2,5 mm) der Pads erlauben auch asymmetrische Lösungen. 

Wir haben Frey & Winkler als Partner gewinnen können und daher kann man zusätzlich aus dem kompletten Sortiment der System 3 Serie die ideale Abmessung für seinen Kunden auswählen.

De- und Remontage

Um die Gelenkverbindung zu lösen, benötigt man beide (identischen) Werkzeuge. Im zusammengeschraubten Zustand dienen die Hülse und die Schraube als Rotationstrommel für den Bügel. Verwendet man nur ein Werkzeug drehen Schraube und Hülse sich gemeinsam weiter.

Das unten angesetzte Werkzeug dient gewissermassen als ein Art Halter, es bietet den nötigen Widerstand, damit die Schraube sich lösen kann. Sobald die Schraube entfernt wurde kann man mit der Werkzeugspitze die verbliebene Hülse nach unten herausdrücken. Vorsicht, Schraube und Hülse sind klein, diese Schritte am besten dicht über einer Arbeitsfläche ausführen, damit die kleinen Teile nicht umherspringen und verloren gehen können.

Der kleine Stift in den Werkzeugen passt perfekt in die zentrale Bohrung der Köpfe, das verhindert ein Abrutschen des Antriebs. Bein Ansetzen daher immer auf eine perfekte Positionierung achten, damit die beschichtete Oberfläche der Köpfe nicht beschädigt wird!

Nachdem die Schraube entfernt wurde, kann man die Hülse nach unten aus der  Öffnung herausdrücken. Erst dann wir der Bügel freigegeben. Dabei bitte auf die Postion achten: Der Bügel wird ausschliesslich in der ‘geschlossenen’ Position hineingeschoben oder entfernt.

Wir empfehlen nach der De- und Remontage der Bügel, bei der die Schrauben und Hülsen geöffnet und entfernt wurden, zur Sicherung vorsichtig einen kleinen Tropfen Schraubenlack in die von unten eingeführte Hülse zu geben (in den Gewindekanal, nicht auf das Polyamid!). Bitte darauf achten: Schraube und Hülse haben ein zentrales Loch, überflüssigen Kleber – sollte etwas zuviel in die Hülse geraten sein – gleich entfernen. Die Schraube nicht zu fest eindrehen; die freie Beweglichkeit des Bügels muss gewährleistet sein.

Dreh- und Angelpunkt

Gleich zu Anfang, noch vor der eigentlichen Gründung unseres Unternehmens, haben wir über zahlreiche neuartige Mechanismen nachgedacht und uns dann am Ende für ein einfaches, leicht verständliches Gelenksystem mit einem ganz eigenen Befestigungsmechanismus entschieden: eine speziell für uns entwickelte Schraubhülse, die zugleich als Lauftrommel für den Bügel dient und eine dazu passenden Schraube mit flachem Kopf. 

Wir finden, Schraubsysteme haben klare Vorteile, sie sind einfach zu bedienen, jederzeit reversibel und beständig. Und der von uns entwickelte spezielle Antrieb im Kopf ermöglicht es uns, Gelenkdimensionen von weniger als 4mm Bauhöhe insgesamt im Polyamid zu realisieren.

Bei unserer minimalistischen und zurückhaltenden Designsprache rückt die spezielle Schraube in den Fokus und wird zum integralen Teil der Konstruktion und des Erscheinungsbilds der Brille: daher der trilobale, also dreiblättrige Antrieb im Kopf! Auf den ersten Blick sieht es gar nicht nach einer Schraube aus und das sorgt unter anderem für den unverwechselbaren Look unserer Brillen.

Das Gelenk und der Bügel

 Beim Öffnen und Schliessen der Bügel bemerkt man gleich einen gut fühlbaren Widerstand: bewegt man die Bügel über ein Maximum auf halber Strecke in eine der beiden Endpositionen, verharren die Bügel gesichert in der jeweiligen Position.

Ein ungewoltes Bewegen oder Klappern der Bügel gehört so der Vergangenheit an.

Die Gangregulierung und Arretierung der Bügel wird dabei nicht vom Anpressdruck der Schraube und der Hülse erreicht, sondern durch die besondere Geometrie am vorderen Ende des zweigeteilten Bügels.

Modulare Komponenten

 Unsere Brillen sind modular aufgebaut, alle Komponenten sind miteinander kompatibel und einfach austauschbar. Das Werkzeugset besteht aus zwei identischen Schraubendrehern mit denen die Bügel einfach und schnell ausgetauscht werden können.

Andere Bügellängen oder auch Farben sind so problemlos realisierbar.

Der Bügel

 Jede unserer Brillen, also die fertige Kombination aus Polyamidfront und Titan, wird mit einem Bügelset ausgeliefert, welches in Farbe und Länge nach unserem Dafürhalten am besten zur jeweiligen Front passt.

Manchmal ist es erforderlich, die Bügel auszutauschen, aus Gründen der Anatomie oder auf Kundenwunsch hin. Daher bieten wir in allen Farbtönen, Oberflächen und Beschichtungen zwei Bügellängen an: 130mm und 140mm.

 

Nicht nur die Länge, auch die Farbe des Bügels kann auf diese Weise leicht geändert werden. Jede Bügelbeschichtung oder -farbe ist in 130mm und 140mm zum Nachbestellen erhältlich.

Der einzige Unterschied zu den bereits mit den Brillenfronten ausgelieferten fertig montierten Bauteilen ist die neutrale Laserbeschriftung auf der Unterseite des Ersatzbügelpaars. An Stelle des Namens des jeweiligen Modells kann man hier das Kürzel CSTMZD4U lesen: Customized For You. Auf der Seite mit dem CE-Zeichen steht an Stelle der Polyamidfarbe der Titanfarbton im Bügel.

 WICHTIG: Das Werkzeug ist trilobal, das heisst, das Krönchen am Werkzeug hat drei Antriebslamellen! Daher kann und soll man keine Schraubendreher mit Schlitz- Kreuz- oder Inbusantrieb verwenden, denn das beschädigt die Schraube und die Hülse!

NEON Deko

Unter folgendem Link stehen verschiedene Originalbilder in mehreren druckfertigen Formaten zum direkten Download und zur Verwendung in Ladengeschäften zur Verfügung:

neonberlin.com/deko